Das ECO-Audion nach Burkhard Kainka

Nachdem auf der Mittelwelle bei mir zu Hause so gut wie nichts mehr zu empfangen war, verschwand mein Detektor erst einmal für längere Zeit im Schrank. Ein mit drei EF 11 aufgebautes Audion wollte auch nicht so recht spielen und im Kurzwellenbereich war der Empfang nicht toll. Also durchstöberte ich das Internet und fand in Jogis Röhrenbude den Artikel von Burkhard Kainka zu seinem ECO-Audion mit der ECL80 und der EF 183. Diese Schaltung baute ich zunächst einmal auf dem Experimentierbrett auf und testete sie mit 70 V und 140 V Betriebsspannung. Als Antenne diente ein etwa 4 Meter langer Draht, der an den Haltedübeln der Kellerdeckenisolierung entlanggeführt wurde. Und der Empfang war auf Anhieb besser als bei meinem EF 11 - Audion.

Jetzt, wo das Audion spielte, musste natürlich erst einmal ein passendes Netzteil her. Dabei wollte ich mal testen, wie das so mit zwei Trafos, Sekundäseite an Sekundärseite funktionierte. Der erste Trafo liefert 12 V bei 800 mA, der zweite Trafo ist ein etwas kleinerer 15 V Trafo. Die beiden Trafos und die Gleichrichter, Elkos und Widerstände wurden auf einer Lochrasterplatine aufgebaut und verdrahtet. Und weil noch genügend Platz auf der Platine vorhanden war, bekam auch die Heizspannung ihren Gleichrichter nebst Lade- und Siebelko. Notwendig wäre es nicht gewesen, aber wenn nun mal der Platz da ist ...

Das Netzteil liefert im Betrieb eine Heizspannung von 12,5 V und eine Betriebsspannung von 123 V. Natürlich sind Lade- und Siebelko für die Betriebsspannung reichlich bemessen. Aber, wie bei anderen Bastlern auch, nimmt man, was in der Bastelkiste liegt.

Auch mit diesem Netzteil lief das Audion sofort. Jetzt konnte es an diverse Anpassungsexperimente gehen. Zunächst einmal vergrößerte ich die Gitterableitwiderstände der Triode und der Pentode der ECL80 auf 3,3 M, die Koppelkondensatoren erhöhte ich auf 33 nF und den Anodenwiderstand der EF183 auf 47k. Später testete ich an Stelle der EF183 die EF80 und die EF85. Da beide nicht so steil sind wie die EF183 hat man am Rückkopplungspoti etwas mehr Regelweg. Um diesen weiter zu vergrößern kam vor das Poti noch ein 330 k Widerstand.

Nun schreibt Burkhard Kainka ja als letzten Satz: "Und ich würde mich freuen, wenn das mal jemand richtig ordentlich und schön aufbaut." Ja, dachte ich mir, dieses Audion hat es verdient, ein richtiges Chassis und Gehäuse zu bekommen. Also baute ich erst einmal aus verzinktem Stahlblech ein kleines Chassis. Die Anordnung der Einzelteile auf dem Chassis erfolgte zunächst einmal ohne größere Gedankenspiele. Die Trafos des Netzteils möglichst weit weg vom Ausgangsübertrager, die ECL80 möglichst in die Nähe des Ausgangsübertragers, die EF85 in die Nähe von Drehko und Spule. Und weil ich mich mal an einer Skale versuchen wollte, baute ich den Drehko so ein, dass ich ihn indirekt betätigen konnte. Im folgenden ein Bild des fertigen Chassis vor der Bestückung.

Eigentlich hätte ich jetzt ja die Versuchsschaltung auseinanderreißen müssen, um die Teile dann auf dem Chassis zu bestücken. Das fand ich aber irgendwie schade. Also wurden alle Bauteile nochmals herausgesucht. Die Schwingspule wurde dabei auch an den Drehko mit der etwas größeren Kapazität angepasst. Auch die Werte einiger Bauteile wurden geändert. Zum einen wegen der höheren Betriebsspannung und zum anderen, weil sie halt gerade zur Hand waren.

Für dieses Foto durfte das Chassis erstmalig in die Küche der Wohnung denn auch diesmal spielte das Audion auf Anhieb. Inzwischen haben sich die deutschsprachigen Sendungen von Radio China international zum Highlight entwickelt. Auch Radio Rumänien international sendet in deutscher Sprache. Sogar eine Sendung in deutscher Sprache von einem iranischen Sender habe ich schon gehört. Und das alles mit einer Antenne an der Kellerdecke!

So, schauen wir mal, wie es weiter geht ...


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Autor: Jürgen Uhlich
letzte Bearbeitung: 22.02.2014