RIMINI
Ein kleiner Amp mit Rimlock-Röhren

Als ich die ersten Rimlock-Röhren in die Hände bekam, wollte ich sie gleich wieder versteigern. Dummerweise, oder aus heutiger Sicht, zum Glück, wollte sie keiner haben. Also wurden sie erst einmal eingelagert. Nach einigen Recherchen dann ein erster Versuch, der aber sehr ins Stocken geraten ist Frei nach dem Motto "Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben" denke ich allerdings, dass auch dieser Amp eines Tages spielen wird.
Mittlerweile habe ich dann auch mal ein paar neue Rimlock-Fassungen bekommen. Und natürlich waren inzwischen auch weitere Rimlock-Röhren in meinen besitz gekommen. So entstand die Idee, aus den optisch gleich großen Rimlock-Röhren EZ40, EF40 und EL42 einen kleinen Verstärker zu bauen. Aus dem Arbeitstitel RIM-Mini wurde dann ganz schnell RIMINI und so hatte der Amp seinen Namen weg.
Wie immer schleppte sich der Gehäuse-Bau ewig hin und auch jetzt (Dez. 2007) ist er noch nicht abgeschlossen. Trotzdem erfreut sich der Verstärker schon großer Beliebtheit. Aber immer schön der Reihe nach ...
Zunächst einmal ging ich daran, das netzteil aufzubauen. Ich hatte noch einen älteren Trafo mit sekundär 6,3 V und 230 V, der passte. Ursprünglich dachte ich daran zur Gleichrichtung die beiden Dioden der EZ40 parallel zu schalten, dann fand ich einen Schaltung, die unter Nutzung von zwei zusätzlichen Dioden aus der EZ40 eine Greatz-Brücke machte. Das gefiel mir sehr und so habe ich diese Schaltung genutzt. Der Rest ich nichts bewegendes. Die Netzdrossel wurde entstand durch Neuwickeln eines 100-V-Übertragers, der den Geist aufgegeben hatte. Die 200 V-Elkos kamen aus der Bastelkiste und leisteten einst in Computer-Netzteilen gute Dienste.
Nach dem Probeaufbau kam alles ins vorbereitete gehäuse. Danach rauchte der Netztrfafo ab. Zum Glück gab es bei Jan einen Trafo, der die selbe Kerngröße hatte. So konnte ich ein paar Tage später weiterbasteln.
Hier erst einmal der Schaltplan des Netzteils.

netzteil.jpg

Beim Aufbau dann mal wieder ein Meßfahler. Der Ausschnitt für den netzschalter war irgendwie zwei Millimeter zu groß geraten. Da ich keine Lust hatte, die ganze Vorderseite noch mal zu bauen habe ich halt ein etwas größeres Modell eingebaut. Nicht schön aber ausgesprochen individuell.
Die Schaltung für den Verstärker selber habe ich mir aus verschiedenen Quellen zusammengesucht. Herausgekommen ist eine Standard-Schaltung mit einer EF40 in der Vorstufe und einer EL42 als Leistungspenthode. Die Ausgangsübertrager sind ausgebaute 100 V-Übertrager mit 13,3k Primärimpedanz und 4 Ohm Ausgangsimpedanz. Ist nicht unbedingt die Welt, aber für meine Zwecke tun sie es.
Zunächst wurde eine Ultralinearschaltung realisiert. Allerdings befriedigte mich diese Lösung nicht, so dass ich das Gitter 2 der EL42 über 270 Ohm an die Versorgungsspannung gelegt habe. In dieser Form läuft der Verstärker jetzt seit fast einem Jahr. Inzwischen bin ich aber geneigt, noch eine Gegenkopplung einzubauen und damit den frequenzgang dahingehend zu ändern, dass die durch die Übertrager verursachte Bevorzugung der höheren Frequenzen etwas ausgeglichen wird.

Hier das derzeitige Schaltbild des Verstärkers.

verstärker.jpg

Natürlich gab es nach dem Aufbau gleich wieder jede Menge Störgeräusche. Dem Brumm bin ich recht einfach durch die Symmetrierung der Heizspannung beigekommen. Dann aber habe ich eine ganze Weile gebraucht um den unliebsamen Rest an Einstreuungen aus dem Signalweg zu bekommen. Da half dann ein Netzfilter aus der Bastelkiste weiter, dass gleich zwischen Netzzuleitung und Trafo eingebaut wurde.
Ja, und auch mein erster Gedanke zum Eibau des Lautstärkepoteniometers funzte nicht so richtig. Alernativ habe ich jetzt ein kleines ALPS-Stereo-Poti eingebaut. Das wäre so weit nicht schlimm, wenn es nicht so deplatziert wirken würde. Irgendwann werde ich die Front wohl doch noch einmal neu machen. Das eingebaute Poti ist eines für Leiterplattenmontage und ich hatte gerade keine dünne, abgeschirmte leitung da. Also habe ich einfach mal dünnes Kabel für die NF-Leitungen genommen und diese einzelnen Kabel gut verdrillt. Was soll ich sagen, das haut hin. Kein eingefangener Brumm - nichts. Manchmal muss man halt auch Glück haben.
Im folgenden nun noch ein paar Bilder vom derzeitigen Zustand. Bei Gelegenheit werde ich die dann, je nach Baufortschritt , durch aktuellere Bilder ersetzen.

Hier erst einmal ein Blick von unten in den Kabelverhau. Hier fehlt noch der ordentliche netzanschluß und auch das Netzfilter.

bild03.jpg

Und dann noch zwei Bilder mit Gehäuseansichten. Die Blumenschale gehört natürlich nicht dazu (grins).

bild01.jpg

bild02.jpg

Soweit bis hier. Wie immer - Fortsetung folgt ...

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Autor: Jürgen Uhlich
letzte Bearbeitung: 11.02.2011